Der Vorarlberger Peter Felder (*1960) gehört zu den ausgeprägten Individualisten der österreichischen Gestalterlandschaft. Als klassischer Grafikdesigner, der immer noch von Hand entwirft und fast ausschließlich im Printbereich tätig ist, betreibt er Gebrauchsgrafik im besten Sinne, d. h. auf der Höhe der Kunst. Im Mittelpunkt steht immer die herausfordernde Suche nach größtmöglicher Einfachheit. Der Blick fürs Wesentliche, die Balance zwischen Inhalt und Form, Sachlichkeit und Sinnlichkeit sowie ein durchgängig auch handwerklich hoher Anspruch sind Merkmale eines vielseitigen Werks, das im kontinuierlichen Dialog mit Auftraggebern entsteht, für die Felder nicht selten schon seit Jahrzehnten arbeitet. Das Spektrum reicht von präzisen Erscheinungsbildern für regionale soziale Initiativen wie der Telefonseelsorge Vorarlberg oder renommierten Kulturveranstaltern wie dem Bildungshaus Batschuns bis zu einprägsamen Plakatgestaltungen und innovativen Gebäudebeschriftungen wie jener am Ringsportzentrum West in Götzis. In jedem Fall erweist sich Peter Felder als Meister der Zwischentöne und Zwischenräume: seine Gestaltungen geben sowohl der Schrift als auch dem Bild reichlich Raum, um sich zu entfalten, allerdings immer im Dienste der klaren Aussage. www.feldergrafik.at
Peter Felder zum Entwurf
Die »Marke Österreich« stellt für mich ein Sammelsurium von Identitäten dar. Deshalb habe ich in Form von Piktogrammen diese Brief-Marke »gefüllt«. Vom Wintersportklischee über die Neutralität mit ihren fragwürdigen Abfangjägern, von der Öffnung der Welt – oder ihrer Abgeschnittenheit – bis zur Auseinandersetzung der Kulturen und Religionen, die – als Zukunftsbild für Österreich– auf gleicher (Augen)höhe in Toleranz und Achtung zueinander stehen mögen. Die reduzierte und klare Form der Piktogramme lässt ein »Lesen« von jedermann/frau zu. Die Interpretation hingegen ist letztlich freigestellt und lädt ein zum Diskurs.